Vorbilder



Feldbahnen sind Eisenbahnen des nichtöffentlichen Güterverkehrs und waren vor Jahrzehnten in Steinbrüchen, in Tongruben oder im Torfstich weit verbreitet. Auch Waldbahnen zum Abtransport geschlagenen Holzes aus schwer zugänglichen Forstgebieten sind in großer Zahl in Betrieb gewesen.

Meist wurden die Feldbahngleise in vorgefertigten Stücken -fast wie bei der Modellbahn- verlegt und anschließend miteinander verschraubt. Mit Spurweiten von 500, 600 oder 750 mm waren sie deutlich schmaler als die Regelspur der »richtigen« Eisenbahn (1435 mm). Ein fester Unterbau war bei Feldbahnschienen übrigens weder nötig noch vorgesehen: Die sich verlagernden Abbaugebiete des Transportgutes machten ja ein ständiges Um- oder Weiterbauen erforderlich. Angesichts der geringen gefahrenen Geschwindigkeiten waren aber die Anforderungen an die Präzision der Gleislage eher bescheiden...

Die Fahrzeuge wurden von verschiedenen Herstellern auf Vorrat gefertigt und sozusagen »nach Katalog« verkauft: Gmeinder, Deutz, O&K (Orenstein und Koppel), Diema, Demag und andere mehr lieferten Tausende der kleinen Dampf-, Diesel-, Elektro- oder Preßluft-Lokomotiven an kleine und große Betriebe. Dazu gab es Waggons für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke, von der Kieslore bis hin zum Langholz-Drehschemelwagen. Von den Produzenten haben längst nicht alle bis heute überlebt, nur wenige sind nach wie vor in diesem fast bedeutungslos gewordenen Marktsegment tätig.

Wenn überhaupt, so findet man Feldbahnen heutzutage nur noch in Gebieten, in denen sie aufgrund der schwierigen Bodenbeschaffenheit dem deutlich schwereren LKW überlegen sind, also z.B. im Hochmoor-Torfabbau. Angesichts der beengten Platzverhältnisse in Bergwerken sind auch die Grubenbahnen im Untertagebau bis heute ohne Konkurrenz. Ferner existieren zuweilen immer noch Werkbahnen in größerflächigen Industriebetrieben. Eine Anzahl von landschaftlich idyllisch gelegenen Bahnen hat gleichfalls bis heute überlebt und befördert inzwischen statt Rohstoffen begeisterte Touristen...



Home